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- für Seniorenvertreter/innen der Fachgewerkschaften im DBB NRW

DBB NRW Seminar Mobilität im Alter

30. Mai 2018

Vom 25.04.-27.04.2018 fand in der DBB Akademie in Königswinter-Thomasberg im Rahmen der Seniorenpolitik des DBB NRW das jährliche Seminar statt mit dem Thema „Mobilität im Alter“, an dem Seniorenvertreter/innen verschiedener Fachgewerkschaften im DBB teilnahmen.

Vom 25.04.-27.04.2018  fand in der DBB Akademie in Königswinter-Thomasberg im Rahmen der Seniorenpolitik des DBB NRW das jährliche Seminar statt mit dem Thema „Mobilität im Alter“,  an dem  Seniorenvertreter/innen verschiedener Fachgewerkschaften im DBB teilnahmen.

Das Thema ‚Mobilität‘ bietet viele Facetten und Bereiche, mit einigen davon wollten sich die Teilnehmer/innen in dieser Veranstaltung  beschäftigen und starteten am ersten Tag mit dem Baustein „Verkehrssicherheit im Alter“.

Mit spannenden Informationen  zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr für Autofahrer, Radfahrer, Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel und Fußgänger, aufgezeigt am rheinischen Grundgesetz, konnten die Teilnehmer/innen nicht nur ihr Wissen über Regelungen der Straßenverkehrsordnung auffrischen, sondern auch durch aktuelle Veränderungen und Neuheiten erweitern.

Lebhaft diskutiert wurde mit der Referentin der Verkehrswacht über die Fahreignung älterer Menschen, über Risiken, aber auch über Chancen und Perspektiven zum Erhalt der Fahr-Fitness. Ebenfalls thematisiert wurde der Einfluss von Medikamenten auf die Fahrtauglichkeit, ein oft unterschätztes Risiko.

Bleiben Sie im Gleichgewicht! Keine Angst vor Stürzen!

Im zweiten Teil des Nachmittags stand das Thema „Bleiben Sie im Gleichgewicht! Keine Angst vor Stürzen!“ an. Da Sturzgefahr überall lauert, insbesondere auf alltäglichen Wegen und in den eigenen vier Wänden, erhielten die Seminarteilnehmer/innen viele Tipps zum überprüfen und vermindern des eigenen Sturzrisikos und zum Erkennen und Vermeiden von Stolperfallen. Abschließend nahmen alle noch an einem Reaktionstest teil.

Mobil sein= Dabei sein

Thema des Vormittags des zweiten Tages war der Baustein „Mobil sein= Dabei sein“. Mobil sein bedeutet, am Leben teilzuhaben, selbständig zu sein und etwas zu erleben. Eine Möglichkeit, dies zu unterstützen, sind die Angebote und die Versorgung im öffentlichen Personennahverkehr.

Es gibt gute Praxisbeispiele, die für eine Verbesserung der Mobilität älterer Menschen im öffentlichen Verkehrsraum sorgen. Der Referent der RVK (Regionalverkehr Köln GmbH) gab einen Überblick über die Organisationsstruktur mit den unterschiedlichen Verkehrsverbünden und Kooperationsräumen des ÖPNV in NRW und zeigte die  Aufgaben des ÖPNV und die unterschiedlichen Betätigungsfelder auf.

Beispielhaft  berichtete er von Beratungs-, Informations- und Serviceangeboten der Verkehrsgesellschaften der Region und den unterschiedlichen Ticketangeboten für ältere Fahrgäste. Die Diskussion über die unbefriedigenden und unübersichtlichen Angebote und Preise, die Unterversorgung im ländlichen Raum zeigte, dass besonders ältere Menschen in ihrer Mobilität dadurch eingeschränkt werden. Sehr deutlich ergaben die Gespräche, dass es vieler Maßnahmen bedarf, den ÖPNV zu optimieren, durch Investitionen in Infrastruktur, durch verbindliche Standards, durch Reduzierung oder bessere Kooperationsmodelle der Verkehrsverbünde und durch eine bedarfsgerechte Kundenorientierung.

Das abschließende praktische „Busfahrtraining“ , Verhalten an der Haltestelle (toter Winkel), stufenlose Ein- und Ausstiegshilfen, besonders gekennzeichnete Plätze mit zusätzlichen Haltegurten für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl, Verhalten während der Fahrt (möglichst Sitzplätze nutzen oder sicheren Stehplatz einnehmen wenn ein Bus anfährt oder unvermittelt bremsen muss), richtiges Bedienen der Signalknöpfe, sicheres Aussteigen nach Anhalten des Busses war für alle informativ und interessant und fand großen Zuspruch.

Fit und beweglich im Alter

Der nächste Baustein am Nachmittag „Fit und beweglich im Alter“ hatte das Ziel, Bewegungsmöglichkeiten im Alltag zu nutzen auch ohne spezielles Training (z. B. bei der Hausarbeit, beim spazieren gehen, bei der Gartenarbeit, beim Tanzen) bzw. Bewegungsmangel zu reduzieren. Bewegung gilt als Schlüssel für gesundes Altern.

Mit der Frage: „Länger leben- aber wie?“ leiteten die beiden Referenten ihre kurze theoretische Einführung in das Thema ein. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine gesunde Lebensweise – gesunde Ernährung, Vermeidung von Gesundheitsrisiken (Übergewicht, Rauchen),  Bewegung und Sport, positives, soziales Umfeld – ein längeres Leben bei hoher Lebensqualität ermöglicht.

Der Bewegung kommt dabei die besondere Aufgabe zu, dem körperlichen und geistigen Abbau entgegenzuwirken. Viele Menschen wissen um die gesundheitsfördernden positiven Aspekte von Bewegung und Sport, handeln aber trotz des Wissens nicht danach mit den unterschiedlichsten „Ausreden“.

In einer sehr abwechslungsreichen Abfolge vermittelten die Referenten dem Teilnehmerkreis die positiven Effekte von Ausdauertraining, Krafttraining, Koordinationstraining, Beweglichkeits-und Entspannungstraining durch theoretische Erklärungen aber auch durch viele praktische, alltagstaugliche Fitnessübungen, die alle Teilnehmer/innen begeistert und engagiert mitmachten.

Maßnahmen und Handlungsfelder der Politik

Am letzten Tag war der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß zu Gast. mit dem Thema  „Maßnahmen und Handlungsfelder der Politik“. Er berichtete, dass das Thema Mobilität auch im Kooperationsvertrag der neuen Landesregierung in wesentlichen Kapiteln als Querschnittsthema eine große Rolle spielt. Großen politischen Handlungsbedarf sieht er angesichts der demographischen Entwicklung im Bereich des ÖPNV, mit dem Ziel, Menschen mobil zu halten. Der ÖPNV stehe vor großen Herausforderungen – Finanzierung, sinkende Schülerzahlen, autonomes Fahren, E-Mobilität bei Fahrrädern, Nahverkehrsplanung. Hier sieht er vor allem das Land NRW als Gesetzgeber in der Pflicht.

Zur Optimierung der Situation und insbesondere für den ländlichen Raum ergänzte er als mögliche Alternativen Taxi-Bus  bzw. Ruf-Bus, Anruf-Sammeltaxis, rollende Supermärkte/Sparkassen, Mitfahrmöglichkeiten. Die Teilnehmer/innen beklagten die momentane Situation als völlig unzureichend. Neben der fehlenden Infrastruktur, einem komplizierten und undurchschaubaren Tarifsystem, unzureichenden Beratungsangeboten und mangelnden Kundeninformationen im Falle von Verspätungen und Störungen nannten die Teilnehmer/innen zahlreiche Beispiele aus eigener Erfahrung, die gerade älteren Menschen Probleme verursachen und  ihre Mobilität massiv einschränken.

Zukunftsweisend forderten sie auch vernetzte Lösungen in Kombination einzelner Verkehrsmittel  wie Bus, Bahn, (Leih-)Fahrrad, Fußwege, Carsharing oder Fahrgemeinschaften. Fazit der sehr offenen und lebhaften Diskussion war, dass die Politik Maßnahmen ergreifen müsse, eine leistungsfähige, bedarfsgerechte und effiziente Infrastruktur zu schaffen, mit vereinfachten, bezahlbaren, attraktiven Tarifen und flexiblen, sicheren Angeboten, um die individuelle Mobilität in ihrer Vielfalt sicherzustellen. Oliver Krauß und die Seniorenvertreter/innen im DBB bekräftigten die Absicht, den regen Austausch fortzusetzen.

 

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