„Es ist den deutschen Beamten zur Zeit nicht erlaubt, eine Berufsorganisation zu gründen.“ So endete der erste Versuch zur Gründung eines DBB Landesverbandes in Nordrhein-Westfalen. Zwei Jahre später im August 1948 fand dann doch die Gründungskundgebung statt.
Wir berichten hier über die 70 Jahre nordrhein-westfälischer Beamtenbund und beginnen mit der Zeit von 1948 bis 1957.
02 / 1946
Der erste Versuch der Gründung des Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Deutschen Beamtenbundes (DBB) wird von der britischen Militärregierung mit folgender Begründung abgelehnt: „Es ist den deutschen Beamten zur Zeit nicht erlaubt, eine Berufsorganisation zu gründen. [...]“
10 / 1946
Konstituierende Sitzung des von der britischen Militärregierung ernannten Nordrhein-Westfälischen Landtags im Düsseldorfer Opernhaus. Landtagspräsident wird Ernst Gnoß (SPD).
04 / 1947
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Ministerpräsident wird Karl Arnold (CDU), Finanzminister wird Heinrich Weitz (CDU) und Innenminister wird Walter Menzel (SPD).
05 / 1948
Die Genehmigung zur Gründung des DBB Landesverbandes wird durch die britische Militärregierung erteilt. Ursprünglich bezog sich der Antrag auf die gesamte britische Besatzungszone, die Genehmigung wird jedoch nur für Nordrhein-Westfalen erteilt.
08 / 1948
Die Gründungskundgebung des DBB Nordrhein-Westfalen findet in Köln statt.
10 /1948
Die erste Delegiertenversammlung findet in Recklinghausen statt. Dabei wird der Name satzungsgemäß als „Deutscher Beamtenbund, Landesverband Nordrhein-Westfalen“ festgelegt.
Außerdem wird folgender Vorstand gewählt:
Hans Schäfer, 1. Vorsitzender; Dr. Otto Fuhrmann, stellv. Vorsitzender; Dr. Werner Jüsgen, Schriftführer; Egon Vehrling, stellv. Schriftführer; Dr. Peter Nell, Schatzmeister; Albert Over, stellv. Schatzmeister.
Ende 1948
Der DBB Nordrhein-Westfalen zählt bereits 27.000 Mitglieder.
Anfang 1949
Die Gründungsversammlung der „Gewerkschaft Deutscher Beamtenbund“ (Vorläufer des Deutschen Beamtenbundes auf Bundesebene) findet in Köln statt. Zum Bundesvorsitzenden wird Hans Schäfer gewählt, der bis 1951 in Personalunion Vorsitzender der Bundes- und Landesorganisation bleibt.
1951
Ab diesem Jahr kommt Bewegung in das Thema Besoldung: Während Beamtinnen und Beamte bis zu diesem Zeitpunkt von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nahezu ausgenommen waren, ändert sich das ab 1951. Nordrhein-Westfalen wird dabei zum Vorreiter und gibt damit – trotz massiven Widerstandes der Bundesregierung – letztlich den Anstoß für eine Besoldungsreform.
05 /1951
Beim Delegiertentag in Essen übergibt der Landesvorsitzende Hans Schäfer die Leitung des DBB Nordrhein-Westfalen an Dr. Otto Fuhrmann. Inhaltlich geht es beim Delegiertentag um wichtige Fragestellungen zum Thema Besoldung sowie um Richtlinien für die Gewährung von Rechtsschutz.
03 / 1953
Der Delegiertentag des DBB Nordrhein-Westfalen findet erstmalig im Plenarsaal des Landtages in Düsseldorf statt.
04 / 1953
Dr. Wilhelm Lenz (MdL) wird Geschäftsführer des DBB Nordrhein-Westfalen. Er bleibt bis 1984 im Amt und wird ein Förderer der Kreisverbandsarbeit innerhalb des Beamtenbundes. Von 1970 bis 1980 ist er auch Präsident des nordrhein-westfälischen Landtags.
1954
„Der Beamte an Rhein und Ruhr“ erscheint erstmalig. Das Magazin des DBB Nordrhein-Westfalen wird fortan monatlich veröffentlicht.
01 / 1954
Dr. Helmut Schmidt wird Justiziar des DBB Nordrhein-Westfalen. Er bleibt bis 1977 im Amt. Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen.
06 / 1954
Das Landesbeamtengesetz (LBG) wird vom mordrhein-westfälischen Landtag verabschiedet.
04 / 1955
Der Delegiertentag des DBB Nordrhein-Westfalen findet erneut im Landtag in Düsseldorf statt.
1956
Der DBB NRW zieht in die neue Düsseldorfer Geschäftsstelle an der Gartenstraße 22, unweit des Finanzministeriums.
04 / 1956
Beim Delegiertentag des DBB Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf stehen Besoldungsfragen im Mittelpunkt, insbesondere vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Wachstums.
1957
Gründung der Deutschen Beamtenbund Jugend Nordrhein-Westfalen (dbb jugend nrw). Sie fasst die Jugendgruppen der einzelnen Fachgewerkschaften zusammen.