Interview mit dem Vorsitzenden der DBB NRW Tarifkommission Andreas Hemsing
Abstand zu Bund und den Kommunen aufholen
- Foto: Markus Klügel Andreas Hemsing, Vorsitzender der DBB NRW Tarifkommission
Vor der Sitzung der DBB NRW Tarifkommission im November 2018 konnte Andreas Hemsing, Mitglied des Vorstands beim Deutschen Beamtenbund Nordrhein-Westfalen, Vorsitzender der Tarifkommission und stellvertretender Vorsitzender der dbb-Bundestarifkommission einigen Fragen gestellt werden.
DBB NRW Magazin: Was sind wichtigsten Themen auf der Sitzung der Tarifkommission des Deutschen Beamtenbundes Nordrhein-Westfalen?
Andreas Hemsing: Wir haben natürlich ein großes Thema, das ist die Einkommensrunde 2019. Mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder wird mit den Gewerkschaften ab Januar nächsten Jahres der aufgekündigte Vertrag neu weiter verhandelt. Und hierzu müssen wir jetzt die Forderungen formulieren und unsere berechtigten Erwartungen mit einbringen.
DBB NRW Magazin: Herr Hemsing, Sie hatten auf der letzten Landeshauptvorstandssitzung des DBB NRW bereits angekündigt, dass sie schwierige Tarifverhandlungen erwarten. Wo sehen Sie die Knackpunkte?
Andreas Hemsing: Wir hinken im Bereich der Länder deutlich hinter dem Bund und den Kommunen hinterher. Das betrifft sowohl die Entgeltordnung als auch die lineare Entwicklung. Diesen Abstand aufzuholen ist oberstes Ziel, aber auch zugleich eine große Schwierigkeit.
DBB NRW Magazin: DBB und Tarifunion gehen wieder gemeinsam mit der Verdi in die Tarifverhandlungen?
Andreas Hemsing: Auf der Bundesebene ist die Vereinbarungsabsprache mit der Verdi und DBB und Tarifunion existent. Dies ist auch wichtig: es müssen alle Arbeitnehmervertreter zusammen stehen, um ein Ergebnis zu erzielen, dass die Kolleginnen und Kollegen zufrieden stellt.
DBB NRW Magazin: Erwarten Sie wieder einer Demonstration unserer Mitglieder hier in Nordrhein-Westfalen anlässlich der Einkommensrunde 2019?
Andreas Hemsing: Sollte wider Erwarten mit den Arbeitgebern in den ersten zwei Verhandlungsrunden ein Ergebnis zu erzielen sein, das die Zustimmung unserer Kolleginnen und Kollegen findet, wird das nicht nötig sein.
Die Erfahrung aber zeigt, dass die Arbeitgeber zunächst schauen, wie viel Unruhe in der Belegschaft existiert. Aus dem Grunde "Ja" . Es wird eine Großveranstaltung in NRW geben müssen, um die Forderungen entsprechend zu präsentieren.
DBB NRW Magazin: Abschließend noch die Frage, was Sie persönlich von den anstehenden Tarifverhandlungen erwarten?
Andreas Hemsing: Ich erwarte, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder sich eindeutig zu den Abschlüssen bei Bund und Kommunen in 2018 positioniert und hoffe, dass wir rechtzeitig und ohne große Streikmaßnahmen zu einer vernünftigen Einigung im Sinne und zum Wohle unserer Beschäftigten kommen werden.
DBB NRW Magazin: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei den anstehenden Tarifverhandlungen.
Das Interview ist auch in der Dezemberausgabe des DBB NRW Magazins erschienen.