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Seminar für Seniorenvertreterinnen und -vertreter

Aktuelles und Themen von „Gesund älter werden“ bis zum „digitalen Erbe“

12. Oktober 2023

Vom 19. bis 21.09.2023 trafen sich Seniorenvertreterinnen und –vertreter der Fachgewerkschaften im DBB NRW erstmals in Mönchengladbach im Hotel Leonardo zum diesjährigen Seminar.

 

 

 

Zum Einstieg referierte Jan Oliver Krzywanek, stellv. Leiter des Geschäftsbereichs Arbeit, Soziales, Wirtschaft, Frauen, Jugend, Senioren im dbb Berlin über die Leistungen der Pflegeversicherung, die letzten Reformschritte und die daraus resultierenden Änderungen sowohl in der stationären wie auch in der ambulanten Pflege.

Die Pflegereform von 2021 brachte nur geringfügige Verbesserungen, die Entlastung bei den Eigenbeiträgen blieb hinter den Erwartungen zurück. Gleiches gilt für das neue Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz, dessen Reformschritte erst ab kommendem Jahr bzw. 2025 wirksam werden.

Seit die Pflegebedürftigkeit neu definiert worden ist, gibt es auch ein neues Begutachtungsverfahren, in dem sechs Lebensbereiche eines Pflegebedürftigen betrachtet und unterschiedlich gewichtet werden. Weitere Informationen erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur 24-Stunden-Pflege und zur Beschäftigung ausländischer Haushaltshilfen, zum Notvertretungsrecht für Eheleute (nach Änderung des Betreuungsgesetzes zum 01.01.2023), zu beihilferechtlichen Besonderheiten und zur Demenz-/Alzheimererkrankung und den Umgang mit Personen, die von dieser Erkrankung betroffen sind.

Am zweiten Tag informierte die Vorsitzende der DBB NRW Seniorenvertretung Mathia Arent-Krüger über aktuelle Themen aus der Seniorenpolitik des DBB und der Politik: das Ergebnis der Einkommensrunde TVÖD, das Ende Mai beschlossene Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz. Die daraus resultierende Beitragserhöhung zum 01.07.2023, die Probleme durch den Pflegekräftemangel sowie den Ärztemangel im ländlichen Raum. Außerdem thematisierte sie die Einführung des E-Rezepts, die Vorbereitungen zur verpflichtenden Einführung der elektronischen Patientenakte (nur für gesetzlich Versicherte) und den Einstieg in die Aktienrente durch den angelegten Kaptalstock von 10 Milliarden Euro. Weiter berichtete Arent-Krüger über den 3. DBB Bundesseniorenkongress am 16./17.10.2023 in Berlin mit Neuwahlen des Vorstands.

Den Vorsitzenden des DBB NRW Beamtenbund und Tarifunion Roland Staude konnten die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer als zweiten Referenten an diesem Vormittag begrüßen.

Er berichtete über Aktuelles aus der Arbeit des DBB NRW, vor allem über die Kontakte und Gespräche mit den Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung und den demokratischen Fraktionen im Landtag. Er stellte u.a. die angespannte finanzielle Situation des Landes dar mit den teilweise durch den Bund initiierten Maßnahmen, die auf die Länderfinanzen zugreifen. Er berichtete weiter über die Modernisierungsoffensive Öffentlicher Dienst (vorher Attraktivitätsoffensive ÖD) die nur sehr zögerlich durch die Politik in Angriff genommen wird. Abschließend gab er einen Ausblick auf die im Oktober beginnende nächste Einkommensrunde TV-L.

Aufgrund der angespannten Haushaltslage vieler Länder (auch NRW) erwartet er lange harte Verhandlungen mit den Vertretern der Länder. Besonders erschwerend kommt hinzu, dass es auf dieser Ebene keine Schlichtung gibt. Selbst wenn das TV-L Ergebnis gut ausfalle, sehe er die besondere Herausforderung in der Übertragung des Ergebnisses auf Besoldung und Versorgung im Beamtenbereich der Länder, ein Kernaspekt dabei sei die Übernahme des Tarifergebnisses einschließlich der Versorgungsempfängerinnen und -empfänger.

Gesund älter werden durch ausgewogene Ernährung, Mangelerscheinungen vorzubeugen war das Thema, mit dem sich die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer am Nachmittag beschäftigten.

Die Referentin der ess-concept Beratung Dr. Franke-Ullmann aus Bonn, einer Praxis für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie vermittelte kompetent, informativ und sehr kurzweilig, dass es gerade im Alter auf eine ausgewogene Ernährung und Entspannung ankommt. U.a. auf verschiedene Arten von Ballaststoffen und ihre Wirkung im Körper, Eiweiß als zentralen Baustoff für Muskeln, Bänder und Knochen, die sich bei älteren Menschen schneller abbauen und Bewegung, da diese zum Aufbau von Muskelmasse gebraucht wird. Die Qualität und Wirkung von Fetten, Unverträglichkeiten und Allergien. Zum Abschluss gab es noch einige Rezepttipps und sehr schmackhafte Kostproben von Mousse au Chocolat bis zu unterschiedlichen Brotaufstrichen für Vollkornbrot zum Nachbereiten.

Mit Spannung erwarteten die Teilnehmerinnen und-teilnehmer den Referenten des letzten Vormittags zum Thema „Anders erben- Was passiert mit meinem digitalen Erbe?“. Der Referent, Rechtsanwalt Nils Michael Becker gab zunächst einen Überblick über mögliche digitale Daten, die zum Erstaunen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeder in mehr oder weniger großem Umfang angesammelt hat und damit arbeitet.

Allein die Menge an Passwörtern, die sich im Laufe der Zeit anhäuft, gilt es richtig aufzubewahren, damit kein Schaden entsteht. Dazu gab der Referent gute, hilfreiche Tipps. Dann folgte die Überlegung, wie man seine Daten richtig übergeben kann. Da es bisher keine expliziten Regelungen für digitales Erben gibt, zeigte Herr Becker verschiedene Beispiele auf, seinen digitalen Nachlass zu regeln.

Möglich ist dies durch eine Ergänzung im Testament oder aber durch Verteilen auf mehrere „Erben“ u. a. durch Einrichten von Nachlasskontakten in digitalen Geräten oder in den sozialen Medien. Anschließend konnten die Seminarteilnehmerinnen und – teilnehmer in kleinen praktischen Übungen die ersten Schritte selbst ausführen und ausprobieren. Gerne hätten alle die interessanten Ausführungen zu diesem Thema weiterverfolgt und mit dem Referenten diskutiert und sich ausgetauscht.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen konnten alle Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer mit vielen guten Tipps und Informationen nach Hause fahren.

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