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1. Meldung vor 75 Jahren

+++ dpa 1 (inland) deutsche presse-agentur nimmt dienst auf [...] +++

  • Foto: DBB NRW | Marcus Michel
    Pressesprecher der DBB-Landesbünde und Fachgewerkschaften in der Hauptstadtredaktion der dpa
  • Foto: DBB NRW | Marcus Michel Besuch der Hauptstadtredaktion der dpa in Berlin
  • Foto: dpa Im August 1949 beschließen mehrere Zeitungsverleger in Goslar die Gründung der Deutschen Presse-Agentur - ein Zusammenschluss dreier Agenturen der Alliierten. Startkapital: 350.000 D-Mark. Wenig später tagt in Frankfurt am Main erstmals der Aufsichtsrat.
  • Foto: dpa Am 1. September 1949 geht die erste Meldung der dpa über den Ticker. Die wesentlichen Arbeitswerkzeuge der Journalisten, hier 1956 in der Hamburger Zentrale: Telefon, Schreibmaschine - und jede Menge Papier.
  • Foto: dpa Wer Nachrichten einsammelt, arbeitet oft "draußen" - und damit an ungewöhnlichen Orten. Dieser Fernschreiber berichtet Ende der 40er-Jahre an der Zonengrenze in Helmstedt vom Ende der Berliner Blockade - und wählt auf die Schnelle einen Herd als Tisch, um seine Informationen abzusetzen.
  • Foto: dpa Das gute Bild dokumentiert die Geschichte - und vermittelt dem Betrachter Aspekte, die Worte oftmals nur schwer treffend beschreiben können. Hier ein Fotograf und ein Bildredakteur 1965 bei der Motivauswahl im Frankfurter dpa-Büro.
  • Foto: dpa 1966 hat die dpa ihr Auslandsnetz bereits groß ausgebaut: Aus 75 Ländern berichten die Korrespondenten und Mitarbeiter. Da darf ein "Hauptquartier" bei der Fußball-WM in England natürlich nicht fehlen.
  • Foto: dpa | Georg Spring Von hier in die Welt: Der Fernschreiberraum in der dpa-Zentrale in Hamburg in den 1970er-Jahren.
30. August 2024

So lautet die erste Schlagzeile, die die frisch gegründete dpa am 1. September 1949 über die Ticker schickt. Knapp zwei Wochen zuvor, am 18. August 1949, hatten mehrere Zeitungsverleger in Goslar die Gründung der Deutschen Presse-Agentur beschlossen. Sie geht aus dem Zusammenschluss dreier Agenturen der westlichen Alliierten hervor: der Deutschen Nachrichtenagentur (DENA, Amerikanische Besatzungszone), der Süddeutschen Nachrichtenagentur (Südena, Französische Besatzungszone) und dem Deutschen Pressedienst (dpd, Britische Besatzungszone).

Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ein Vierteljahr nach Verkündung des Grundgesetzes, wenige Wochen nach den ersten Wahlen und wenige Tage vor der konstituierenden Sitzung des Deutschen Bundestages gilt es, Strukturen zu vermeiden, die erneut die Gleichschaltung von Nachrichten begünstigen könnten. Unter anderem als Lehre aus dem Wirken des nationalkonservativen Hugenberg-Konzerns, welcher der Propaganda Adolf Hitlers zu Beginn der 1930er-Jahren die Kanäle öffnete, wird die dpa als Genossenschaft gegründet. Mit strikten Regeln zur maximalen Anteilshöhe von 1,5 Prozent pro Gesellschafter soll eine große Einflussnahme einzelner Gesellschafter ausgeschlossen werden.

Im Nachkriegsdeutschland kämpft die junge Agentur zunächst mit Mängeln. Am Unternehmenssitz in Hamburg fehlt es an Papier, Stühlen und Kommunikationstechnik. Doch die dpa kann sich die Infrastruktur der Gründungsagenturen zunutze machen. Vor allem aber übernimmt sie von den amerikanischen Alliierten eine völlig neue Art von Journalismus. Dazu gehört unter anderem die strikte Trennung von Nachricht und Meinung, aber auch die "Entnazifizierung der Sprache": Rassistische, ideologische oder pathetische Begriffe des alten, auch moralisch ruinierten Deutschlands, sollen nüchterner Sachlichkeit weichen, quasi ein „Bauhaus der Nachrichten“ entstehen, als Leuchtturm eines modernen und zukunftszugewandten Deutschlands.

Die westlichen Alliierten weisen Presse und Rundfunk eine wichtige Rolle beim Ausbau der Demokratie in Deutschland zu. Bis zu 600 Redakteure und Reporter, darunter viele amerikanische Intellektuelle, emigrierte deutsche Journalisten und politisch unbelastete junge Leute schreiben nach amerikanischem Vorbild.

In den Jahren nach ihrer Gründung steigt die dpa schnell zu Deutschlands größter Nachrichtenagentur auf - und ist es auch heute noch. Doch selbst einer Nachrichtenagentur unterlaufen Fehler. So etwa am 13. April 1964, als die Agentur die Meldung über den Tod des damaligen sowjetischen Staats- und Parteichefs Nikita Chruschtschow in die Welt schickt - beruhend auf einer Fehlinformation. Wenige Minuten später wird die Meldung korrigiert, doch die Panne dürfte sich als "Ur-Schock" ins kollektive Gedächtnis der Nachrichtenschreiber weltweit eingebrannt haben. Und auch gezeigt haben, wie wichtig es ist, mit Fehlern transparent umzugehen.

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