Nie wieder ist jetzt! - Gedenkstunde im Landtag
Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau von der Roten Armee befreit. Seit 1996 wird an diesem "Holocaust-Gedenktag" an die mehr als sechs Millionen Juden gedacht, die durch die Nationalsozialisten umgebracht worden sind. Erinnert wird auch an die zahlreichen weiteren Opfer: Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Gedacht wird an diesem Tag ebenfalls den Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.
Im Vorfeld dieses Tages fand am Freitag, dem 26. Januar 2024, eine Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus im Landtag statt. Zu dieser Veranstaltung waren auch Vertreter des DBB NRW eingeladen. Ein Schwerpunkt war in diesem Jahr das Gedenken an die Opfergruppe der Sinti und Roma. Ministerpräsident Hendrik Wüst hielt in diesem Rahmen eine Rede. Zudem sprachen der Präsident des Parlaments, André Kuper, der Vorstand der Synagogengemeinde Köln, Dr. Michael Rado, und Roman Franz, 1. Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma NRW. In einem Videointerview gab die Sinta und Holocaust-Überlebende Theresia Neger Einblicke in ihre Verfolgungsbiografie. Auch sie wohnte der Gedenkstunde bei. Eingeladen waren darüber hinaus Vertreter der jüdischen Landesverbände, die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Vertreter gesellschaftlicher Organisationen.
Während der gemeinsamen Veranstaltung von Parlament und Landesregierung erinnerte Landtagspräsident André Kuper in seiner Rede an die staatlich organisierte Tötungsmaschinerie der Nationalsozialisten, der sechs Millionen europäische Juden zum Opfer fielen. Auch Sinti und Roma seien im NS-Staat systematisch diskriminiert und entrechtet, drangsaliert, in Lager deportiert, ausgebeutet und ermordet worden. Rund eine halbe Million Menschen dieser Gruppe wurden von den Nationalsozialisten getötet, mehr als zwei Drittel aller deutschen Sinti und Roma.
Landtagspräsident André Kuper appellierte an die Bürger, die Demokratie zu schützen. "Unser Gedenken fällt in diesem Jahr in eine Zeit, in der in vielen Städten Deutschlands, auch hier in Nordrhein-Westfalen, Hunderttausende Bürgerinnen und Bürger auf die Straße gehen. Sie setzen damit ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Extremismus und Hass. Die Menschen wollen in Demokratie und Rechtsstaatlichkeit leben und das sei die übergroße Mehrheit."
Für Menschenwürde, Freiheit und Demokratie! - Nie wieder ist jetzt!