Berufliche Mobilität in NRW
Für Pendlerinnen und Pendler spielt der ÖPNV kaum eine Rolle
Foto: Marcus Michel Tägliche Erschwernisse für Pendlerinnen und Pendler, z.B. durch einen unzuverlässigen ÖPNV
Im Jahr 2024 sind 5 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen über die Grenzen ihres Wohnortes zur Arbeit gependelt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 0,1 % mehr als ein Jahr zuvor. 4,4 Millionen Personen wohnten in der Gemeinde, in der sie auch arbeiteten. Die Städte Köln (373.902), Düsseldorf (341.422) und Essen (168.226) waren nach wie vor die drei stärksten Einpendelknoten in NRW und befanden sich unter den Top 10 mit den meisten Einpendelnden in Deutschland.
Der Pkw ist unangefochten das am häufigsten von Pendlerinnen und Pendlern genutzte Verkehrsmittel: Mit 68 Prozent legten im Jahr 2024 rund sieben von zehn abhängig Erwerbstätigen in NRW ihren Arbeitsweg überwiegend mit dem Auto zurück. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt auf Basis von Erstergebnissen des Mikrozensus 2024 weiter mitteilt, pendelten 14 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hauptsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz. Weitere 10 Prozent fuhren mit dem Fahrrad, Pedelec oder E-Bike. Lediglich sechs Prozent gingen zu Fuß und nur 1 Prozent nutzte sonstige Verkehrsmittel, wie Mofa oder Motorrad.
Die für den Arbeitsweg genutzten Verkehrsmittel unterscheiden sich regional deutlich. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Kleinstädten pendeln häufiger mit dem Auto und, mangels Angebots, seltener mit Bus und Bahn als solche aus Großstädten. So fuhren in 2024 nur 5 Prozent der Pendlerinnen und Pendler aus Gemeinden mit bis zu 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, aber 80 Prozent mit dem PKW. In Großstädten ab 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nutzten dagegen 29 Prozent den ÖPNV für ihren Arbeitsweg und nur etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) das Auto.
Rund 70 Prozent der Berufspendlerinnen und -pendlern in NRW benötigen für ihren Arbeitsweg weniger als 30 Minuten von zu Hause bis zur Arbeit. Knapp 20 Prozent kommt sogar in unter zehn Minuten an, etwas mehr als die Hälfte benötigt zwischen zehn und 30 Minuten Wegezeit. Rund ein Viertel der Befragten ist täglich zwischen 30 bis 60 Minuten unterwegs und sechs Prozent eine Stunde oder länger.
Die Pendlermobilität in NRW konzentrierte sich nach wie vor auf die Nord-Süd-Achse von Bonn bis Duisburg und die West-Ost-Achse von Mönchengladbach über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Bielefeld. In 85 der 396 nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden gab es 2024 einen Einpendelüberschuss, d. h. dort war die Zahl der einpendelnden Personen höher als die der auspendelnden Personen. Die höchsten Einpendelquoten hatten Holzwickede (82,8 Prozent) und Tecklenburg (78,1 Prozent), die niedrigsten wiesen Schmallenberg (31,7 Prozent) und Gronau (33,5 Prozent) auf. Die höchsten Auspendelquoten verzeichneten Inden (85,9 Prozent), Merzenich und Odenthal (jeweils 84,8 Prozent); die niedrigsten Münster (26,1 Prozent) und Köln (29,7 Prozent).



