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Kampagne gegen Hass, Hetze & Gewalt

Gewalt gegen Lehrkräfte

24. September 2020

Eine Zunahme von Gewalt gegen Lehrkräfte zeigt die heute veröffentlichte Studie des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Sowohl psychische als auch körperliche Gewalt haben demnach in den vergangenen zwei Jahren zugenommen, vor allem aber das Thema Cybergewalt. Die Studie bestätigt leider einen gesamtgesellschaftlichen Trend zur Verrohung, auf welchen der DBB NRW aktuell mit seiner Kampagne gegen Hass, Hetze & Gewalt aufmerksam machten möchte.

Lange Zeit galt das Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“ als Tabu innerhalb der Gesellschaft. Denn gerade Schule sollte ein Ort sein, an dem Respekt und Wertschätzung nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt werden. Die heute veröffentlichte Folgebefragung des VBE unter mehr als 1.300 Schulleiterinnen und Schulleitern macht jedoch deutlich, dass Hass, Hetze und Gewalt ein tatsächliches Problem darstellen, das in den vergangenen zwei Jahren sogar noch zugenommen hat. Rund 41 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen berichteten von körperlicher Gewalt gegen Lehrkräfte an ihren Schulen innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Von psychischer Gewalt berichteten sogar 64 Prozent. Dabei handelt es sich um eine Zunahme von sechs Prozent bei körperlicher Gewalt und sogar neun Prozent bei psychischer Gewalt im Vergleich zur Befragung von 2018.

Besonders besorgniserregend ist zudem die nahezu Verdopplung der Fälle von Cybergewalt. Haben 2018 etwa 17 Prozent der Schulleitungen Erfahrungen mit Gewalt über digitale Medien gemacht, waren es bei der diesjährigen Befragung 33 Prozent.

„Die Zahlen machen deutlich, dass sich Gewalt im digitalen Zeitalter verändert“, erklärt Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW Beamtenbund und Tarifunion Nordrhein-Westfalen. „Die vermeintliche Anonymität der digitalen Netzwerke und das Fehlen der direkten Rückkopplung des Gegenübers lassen die Hemmschwelle für Beleidigungen und Bedrohungen bei Vielen sinken.“ Dabei müsse inzwischen jedem klar sein, dass das Internet und auch die Sozialen Netzwerke kein rechtsfreier Raum sind.

„In der Gesellschaft braucht es eine unmissverständliche Haltung gegen Gewalt. Hierbei spielen die Schulen als Lern- und Lebensraum der Kinder und Jugendlichen eine tragende Rolle“, erklärt Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW. „In den Schulen müssen gegenseitiger Respekt und Wertschätzung mehr als selbstverständlich sein. Wenn die Arbeit von Schule in der Kritik steht, müssen sich Kritiker ehrlich machen und die schwierigen Bedingungen der Beschäftigten in den Schulen benennen. Bildungsarbeit wertzuschätzen und bedarfsgerecht auszustatten, kann letztlich helfen, der Gewalt in Schule entgegenzuwirken.“

Für die konkreten Fälle von Gewalt gegen Lehrkräfte, wie auch gegen alle anderen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstet, sieht der DBB NRW entsprechend vor allem den Arbeitgeber bzw. Dienstherren in der Pflicht. „Gewaltprävention ist Vorgesetztenpflicht“, wird der DBB NRW Vorsitzende nicht müde zu erwähnen. Das fange bei entsprechenden Präventionsmaßnahmen an und gehe bis zu einer konsequenten Verfolgung von Übergriffen jeglicher Art. Als wichtig sieht er zudem eine einheitliche Erfassung der Fälle an, die einen Gesamtüberblick über die einzelnen Ressorts und Gebietskörperschaften hinweg ermöglicht.

 

Mehr Informationen zur Studie des Verband Bildung und Erziehung finden Sie hier.

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