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Tarifverhandlungen TVöD sind gestartet

Harte Verhandlungen

  • Foto: © F. Windmüller
    Andreas Hemsing, Stellv. Vorsitzender der Bundestarifkommission des dbb und Vorsitzender der Landestarifkommission des DBB NRW, im Vorfeld der 1. Verhandlungsrunde.
02. September 2020

Nicht gerade auf offene Ohren ist der dbb mit seinen Forderungen für den Öffentlichen Dienst bei den Arbeitgebern gestoßen. Gestern (01.09.2020) ist die erste Runde der Tarifverhandlungen TVöD Bund und Kommunen gestartet. Während die Gewerkschaften 4,8 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro mit einer kurzen Laufzeit für die Beschäftigten fordern, forcieren die Arbeitgeber eine Nullrunde mit möglichst langer Laufzeit. Die Verhandlungen versprechen also, alles andere als einfach zu werden.

Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, dass auf den Öffentlichen Dienst in Deutschland Verlass ist. Auch in der Corona-Pandemie ist wieder deutlich geworden, wie wichtig die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst für die Funktionsfähigkeit des Staates sind. Doch während zu Hochzeiten der Pandemie noch eifrig Applaus gespendet wurde, sollen die Beschäftigten sich nun bei den Tarifverhandlungen mit einem warmen Händedruck zufriedengeben. Dabei sind es gerade die Pflegekräfte, die Erzieherinnen und Erzieher, die Beschäftigten der Ordnungs- und Gesundheitsämter und viele andere, die in der Krise Vieles geschultert haben und für die in dieser Tarifrunde verhandelt wird.

„Natürlich wissen wir, dass die aktuelle Krise auch wirtschaftliche Folgen für den Bund und die Kommunen hat“, erklärt Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW Beamtenbund und Tarifunion Nordrhein-Westfalen. „Es kann jedoch nicht sein, dass die Beschäftigten erst die Lasten der Krise schultern und im Anschluss noch die finanziellen Folgen durch Lohneinbußen abfedern sollen.“ Aus diesem Grund schließt er sich der Forderung des dbb Bundesvorsitzenden und Verhandlungsführers des dbb an, dass es auch auf Seiten der Arbeitgeber Mut zum Kompromiss braucht.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 19. und 20. September 2020 statt. In der Zwischenzeit ruft der dbb seine Mitglieder auf, mit coronagerechten Aktionen auf die berechtigten Forderungen des Öffentlichen Dienstes hinzuweisen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Die Forderungen für die Tarifrunde TVöD im Detail:

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 Prozent, mindestens 150 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
  • Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikantenentgelte um 100 Euro sowie eine verbindliche Zusage zur Übernahme der Auszubildenden.
  • Einbeziehung der praxisorientierten Dualstudiengänge in den TVSöD.

Weiterhin will der dbb:

  • Angleichung der Arbeitszeit Ost an West im kommunalen Bereich.
  • Einrichtung eines „Verhandlungstisches Pflege“ zur Verbesserung der Arbeits- und Entgeltbedingungen im Pflegebereich.
  • Verlängerung und Verbesserung des Tarifvertrags zur Gewährung von Altersteilzeit
  • Der öffentliche Dienst braucht Entlastung. Das gilt nicht erst seit der Corona-Krise. Deshalb fordern wir zusätzliche freie Tage für den öffentlichen Dienst.
  • Nahverkehrsticket für alle Auszubildenden.
  • Zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Volumens auf den Bereich der Bundesbeamten sowie eine Reduzierung der 41-Stunden-Woche im Bereich der Bundesbeamten.

Zeitliche Planung:

Die zweite Tarifrunde findet 19./20. September 2020 in Potsdam statt. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 22./23. Oktober 2020 geplant.

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