Informations- und Diskussionsveranstaltung am 28.10.2024
„Ohne uns ist kein Staat zu machen!“ – Erfolgreiche Diskussion über die Zukunft des öffentlichen Dienstes
Am 28.10.2024 lud der DBB Kreisverband Neuss zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein. Als Hauptredner war Roland Staude, Landesvorsitzender des DBB NRW, zu Gast.
„Ohne uns ist kein Staat zu machen!“ Mit diesem Zitat eröffnete die Vorsitzende Ira Leifgen ihre Begrüßung und verwies auf alarmierende Zahlen: Rund 570.000 Stellen in Bund, Ländern und Kommunen sind unbesetzt. Sie forderte flexiblere Arbeitszeiten und modernisierte Entgelt- sowie Besoldungssysteme, um den öffentlichen Dienst attraktiver zu machen. Roland Staude skizzierte die angespannte finanzielle Lage des Landes. Trotz Rekordeinnahmen von 105,5 Milliarden Euro belasten hohe Ausgaben die Haushaltskassen, was auch den öffentlichen Dienst vor Herausforderungen stellt.
Im Vorfeld der bevorstehenden Tarifverhandlungen stellten die Gewerkschaften zudem ihre zentralen Forderungen vor: Neben deutlichen Gehaltssteigerungen fordern sie eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten sowie einen zusätzlichen Urlaubstag speziell für Gewerkschaftsmitglieder. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhöhen und stärker auf die Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen.
Kontrovers diskutiert wurde das neue JobRad-Programm für Beamte in NRW. Staude kritisierte hohe Verwaltungskosten und mögliche Kürzungen bei der Altersversorgung. Der DBB NRW schlägt stattdessen ein zinsloses Darlehensmodell vor. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der geplanten Modernisierung des Laufbahnrechts, etwa durch erleichterte Quereinstiege und Änderungen beim Alimentationsprinzip. Besondere Kritik äußerte Staude zur Einführung eines „fiktiven Partnereinkommens“ und kündigte Musterklagen an.
Die Veranstaltung endete mit einer lebhaften Fragerunde, bei der unter anderem das Jobticket thematisiert wurde. Ein geselliges Beisammensein mit Tombola – Hauptpreis: ein 150-Euro-Gutschein – rundete den Abend ab. Vorsitzende Ira Leifgen zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung und den intensiven Austausch.