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Werkstattgespräch bei der FDP-Landtagsfraktion

Was tun gegen Leerstellen im Öffentlichen Dienst?

02. Januar 2020

Was tun gegen Leerstellen im Öffentlichen Dienst?Der DBB NRW diskutierte zusammen mit der dbb jugend nrw sowie Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis im Rahmen eines öffentlichen Werkstattgesprächs mit Abgeordneten der FDP-Landtagsfraktion. Thema waren Handlungsfelder rund um eine Attraktivitätsoffensive für den Öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen.

Die demografische Entwicklung, eine große Zahl an Leerstellen, eine hohe Arbeitsverdichtung und entsprechend hohe Krankenstände – das sind nur einige der Probleme, welche es im Öffentlichen Dienst zu lösen gilt. Hinzu kommen noch die Herausforderungen der Digitalisierung und eine sich immer schneller verändernde Arbeitsweise. Gleichzeitig stellt die Gewinnung von qualifizierten Bewerbern zunehmend ein Problem dar.

Als einen Grund dafür sieht Roland Staude, Vorsitzender des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion Nordrhein-Westfalen (DBB NRW) die niedrige Eingangsbesoldung: „Zum einen wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses die Ausbildungsabschlüsse angepasst und zum anderen werden die täglichen Anforderungen an die Beschäftigten zunehmen größer und auch vielfältiger. Das muss sich auch in der Besoldung wiederspiegeln.“ Entsprechend forderte er eine Anhebung der Eingangsämter um jeweils eine Besoldungsgruppe.

Die Besoldung alleine würde jedoch nicht ausreichen, führte der DBB NRW Vorsitzende in seinem Impulsvortrag weiter aus. „Auch eine Arbeitszeit mit 41 Wochenstunden wirkt für potenzielle Bewerber nicht gerade attraktiv, insbesondere mit Blick auf die Ansprüche der kommenden Generation. Für diese gewinnt eine gute Work-Life-Balance immer stärker an Bedeutung.“

Viel diskutiert wurde auch über die Vereinbarkeit von Familie, Karriere und Beruf sowie über die Ausstattung von Büros und Gebäuden. „Auch eine moderne Ausstattung ist für viele Bewerber wichtig“, betonte Roland Staude und erhielt dabei Unterstützung von Moritz Pelzer, Vorsitzender der dbb jugend nrw und Vorstandsmitglied beim DBB NRW. Dieser referierte mit Verweis auf die aktuelle Shell-Studie über die so genannte Generation Z. Bei dieser könne der Öffentliche Dienst zwar grundsätzlich punkten, zum Beispiel  mit einem vergleichsweise sicheren Job sowie großenteils geregelten Arbeitszeiten, diese Vorteile würde er jedoch zu wenig kommunizieren, so der Landesvorsitzende der dbb jugend. Vielmehr würden junge Menschen durch die starren Strukturen, eine hohe Arbeitszeit sowie eine teilweise schlechte räumliche Ausstattung abgeschreckt, sich für den Öffentlichen Dienst zu entscheiden.

Auch Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis, Professor für Beamtenrecht und Öffentliches Dienstrecht, verwies auf das grundsätzlich große Attraktivitätspotenzial des Öffentlichen Dienstes für zukünftige Generationen. Diesem ständen seiner Ansicht nach jedoch eine niedrige Eingangsbesoldung, eine hohe Wochenarbeitszeit sowie vielerorts ein Beförderungsstau im Wege. Zudem führte er aus, dass eine bessere Förderung von lebenslangem Lernen und insbesondere von berufsbegleitender Fortbildung wichtig sei, um die entsprechenden Fachkräfte auch dauerhaft an den Öffentlichen Dienst zu binden.

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