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Seminar der Seniorenvertretung

Zwischen Sicherheit und Wandel

20. Oktober 2025

Das seniorenpolitische Seminar des DBB NRW fand Ende September in Mönchengladbach statt. Neben den inhaltlichen Themen war wie immer ein weiterer Schwerpunkt der Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit den Vertretern der Fachgewerkschaften im DBB NRW.

Digitale Welt - KI: Fluch oder Segen?

Mit Kim Lara Diehl hatte die dbb Akademie eine sehr qualifizierte Referentin engagiert, die schnell erkannte, mit welch interessierter und engagierter Teilnehmergruppe sie es zu tun hatte. Wenn gleich keine Teilnehmerin bzw. kein Teilnehmer reklamierte, in der weiten und komplexen Thematik der KI über besonderes Vorwissen oder gar Tiefenwissen zu verfügen, war doch schnell feststellbar, wie weit ein Jeder im täglichen Leben mit der IT/KI konfrontiert und befasst ist. Und sie auch bewusst und gezielt oder auch unbewusst, weil selbstverständlich, bereits anwendet und nutzt. Im ersten Themenblock wurden die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz aufgezeigt. Hieran schloss sich eine spannende Diskussion über mögliche Vorteile und Gefahren der KI. an. Spannend auch deswegen, weil im Meinungsaustausch Aspekte angesprochen wurden, auf die man wohlmöglich auf Anhieb gar nicht käme. Dies waren z.B. moralische, ethische, ökologische, arbeitsrechtliche und wirtschaftliche Betrachtungen, welche die Nutzung von KI mit sich bringt.

Aktuelles aus dem DBB NRW

Roland Staude, 1. Vorsitzender des DBB NRW, berichtete über aktuelle Entwicklungen und die anstehenden Tarifverhandlungen. Die Angriffe auf das Berufsbeamtentum gehen weiter und die Lage bleibt angespannt. Offensichtlich sollen die Beamtinnen und Beamten dazu dienen, von anderen gravierenden Problemen im Land abzulenken. Exemplarisch nannte Roland Staude CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann: Dieser möchte die Zahl der Beamten reduzieren, um unter anderem Besoldungs- und Pensionsleistungen zu reduzieren. Roland Staude wies darauf hin, dass gerade der DBB NRW in seinen Gesprächen zur Modernisierung des öffentlichen Dienstes diesem Thema seit jeher offen gegenübersteht. Hierbei aber erklärtermaßen dies immer kritisch und konstruktiv. Dass dem so ist zeigen deutlich die durchaus guten und vertrauensvollen Gespräche mit allen demokratischen Parteien im Landtag NRW. Das Festhalten am Berufsbeamtentum unter Beachtung der hergebrachten verfassungsrechtlichen Grundsätze sowie dessen zeitgemäßer Weiterentwicklung ist gerade in der gegenwärtig sehr bewegten Zeit dringend geboten.

Demokratie am Scheideweg – Position und Rolle des DBB?

Durchaus noch unter dem Eindruck der wenige Tage vor Seminarbeginn in NRW stattgefundenen Kommunalwahlen und deren ergebnismäßigen Ausgang, erfolgte eine intensive und lebendige Diskussion, deren Dauer den eigentlich geplanten Zeitrahmen hätte sprengen können, wären die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende nicht so diszipliniert gewesen. Zunächst wurde das Erstarken der AfD im gesamten Land NRW mit nahezu 15 Prozent Zustimmung der Wählerinnen und Wähler festgestellt. Interessant waren ganz besonders auch die Diskussion über vermeintliche Gründe, die viele Menschen veranlassen sich den „Extremen“ zuzuwenden. Protest und Enttäuschung sind nach Auffassung vieler Seminarteilnehmer Ursachen, sich von den Volkparteien abzuwenden. Eine Vielzahl von Beispielen wurde hierzu geliefert. So seien die Menschen enttäuscht über die Zustände im infrastrukturellen Bereich (Straßen, Schulen, Kindergärten, Brücken, Nah- und Fernverkehr, die Qualität der stattlichen Dienstleistungen, insbesondere deren Dauer), der Bürokratismus in Deutschland überhaupt, aber auch der Umgang mit den Herausforderungen der Migration. Einhellig waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Meinung, dass der DBB NRW sich diesbezüglich nicht davor scheuen sollte weiterhin Fakten zu erkennen und zu benennen.

Sicherheit im Alter

Jörg Stenczl, Kriminalhauptkommissar aus Dortmund, hielt einen Vortrag über die Sicherheit im Alter. Er zeigte anschaulich die vielen Facetten auf, wie gerade Seniorinnen und Senioren Opfer durch erhebliche kriminelle Energie werden und ihres Geldes beraubt werden können. Die Facetten reichen vom Schockanruf bis zur Erschleichung von Vorsorgevollmachten. Trotz der vielen Versuche, insbesondere Seniorinnen und Senioren mit dieser Thematik vertraut zu machen und sie zu sensibilisieren, sind die Kriminellen so unglaublich kreativ, dass ihnen immer noch und viel zu viele ältere Menschen auf den Leim gehen. Herr Stenczl präsentierte einen Mitschnitt eines realen Schockanrufes, der selbst dem nicht betroffenen Zuhörer das Blut gefrieren ließ. Da wundert es dann nicht, dass hierauf reingefallen wird und viel Geld den Besitzer wechselt, in der Hoffnung, der Tochter, dem Sohn oder dem Enkelkind aus unglücklicher und schlimmer Lage zu helfen. Es bestand Einigkeit, das Thema auch anderen im dbb organisierten Seniorinnen und Senioren näher zu bringen.

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